Abklärung
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Eine Bewusstlosigkeit mit Zuckungen muss kein epileptischer Anfall sein.

Kurze Momente des Innehaltens oder der Abwesenheit sind nicht immer harmlose Träumereien.

"Anfälle" und "Epilepsien" haben viele Gesichter

  • Ihr Kind hatte einen ersten "Anfall".
  • Es kam zu einer Bewusstlosigkeit.
  • Es treten immer wieder Zuckungen ohne Grund auf.
  • Ihr Kind zeigt Abwesenheitszustände.
  • Ihr Kind hat vorübergehende Verhaltensänderungen die sich nicht erklären lassen.

Meist sind harmlose vorübergehende Verhaltensstörungen oder Kreislaufprobleme während des Wachstums die Ursache. Selten sind sie die ersten Anzeichen für eine Epilepsie.

Wir haben hier in der Praxis die Möglichkeit die Ursachen gründlich zu untersuchen.

Die wichtigsten Bausteine sind dabei Ihre Angaben, die Untersuchung Ihres Kindes und eine Gehirnstromuntersuchung(EEG)

In viele Fällen reicht dies aus, um eine Diagnose zu stellen.

Sind weitere Untersuchungen notwendig, sehe ich mich als Koordinator und berate Sie gerne, wo sie diese am sinnvollsten und besten durchführen lassen. 

 

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Hier nun eine  Überblick zum Begriff der Epilepsie, ein Wort das bei vielen Menschen noch mit großen Ängsten und Vorbehalten verbunden ist.

Epilepsie – was ist das eigentlich?

Epilepsie ist eine Erkrankung, die vom Gehirn ausgeht.

Ein erster, bewusst erlebter oder beobachteter epileptischer Anfall bleibt vielen Menschen mit Epilepsie und ihren Angehörigen oft besonders dramatisch in Erinnerung. Bei vielen Betroffenen stellen sich dann Angst, Furcht, Zorn oder auch Hilflosigkeit und Schuldgefühle ein. Vielen gehen irgendwann einmal gehörte Vorurteile über Menschen mit Epilepsie ("Epileptiker") durch den Kopf. Sind dies nicht irgendwie Behinderte oder möglicherweise sogar Geisteskranke? Muss man jetzt lebenslang Medikamente nehmen die schädlich für den Körper sind?

Die Epilepsie ist eine Krankheit, die vom Gehirn ausgeht. Mit Geisteskrankheit hat sie nichts zu tun und führt überwiegend nicht zu einem Nachlassen der Intelligenz. Eine Epilepsie kann man behandeln und in sehr vielen Fällen ausheilen.

Häufigkeit der Epilepsie und der epileptischen Anfälle

Epileptische Anfälle gehören zu den häufigsten neurologischen Störungen. Im Laufe des Lebens treten bei ca. 5% der Bevölkerung vereinzelte epileptische Anfälle auf, ohne dass sich daraus eine Epilepsie (chronische Erkrankung) entwickelt. An einer Epilepsie leiden ca. 0,5 – 1 % der Bevölkerung weltweit, in der Bundesrepublik Deutschland sind davon ungefähr 200.000 Kinder und 600.000 Erwachsene betroffen.

Definition der Epilepsie

Allen Epilepsien ist gemeinsam, dass von Zeit zu Zeit ohne erkennbare Ursache epileptische Anfälle auftreten. Diese Anfälle werden durch plötzlich auftretende und passagere (d. h. nur eine zeitlang anhaltende) Funktionsstörungen des Gehirns hervorgerufen. 5 % aller Menschen erleben einmal im Leben einen epileptischen Anfall. Sie haben jedoch in den meisten Fällen keine Epilepsie, sondern einen sog. Gelegenheitsanfall, bei denen ein bestimmter Umstand (z. B. Fieber im Kleinkindesalter, Vergiftungen, Entzündungen, Alkohol) den Anfall auslöst. Von einer Epilepsie spricht man erst dann, wenn mindestens 2 epileptische Anfälle aufgetreten sind, die nicht durch eine unmittelbar vorangehende erkennbare Ursache ausgelöst wurden. 1% aller Menschen erkrankt an einer Epilepsie. Diese kann in jedem Lebensalter auftreten, kommt in allen Kulturen gleich häufig vor und betrifft Menschen aus allen sozialen Schichten.

 

Anfallsarten und Epilepsieformen

Epilepsien sind eine Gruppe von Krankheiten mit verschiedenen Erscheinungsformen. Es gibt nicht die Epilepsie an sich, sondern unterschiedliche Epilepsie-Syndrome. Dabei handelt es sich um verschiedene Krankheitsbilder mit bestimmten Formen epileptischer Anfälle sowie anderen charakteristischen Merkmalen. Solche Merkmale sind z. B. besondere EEG (Elektroencephalogramm = „Hirnstromkurve")-Veränderungen und ein typisches Alter, in dem die Anfälle erstmalig auftreten oder auch ohne Behandlung wieder von alleine aufhören. Ein Epilepsie-Syndrom ist gewissermaßen eine Kurzfassung einer bestimmten Epilepsieform.

 

Welche Arten von epileptischen Anfällen gibt es?

Im menschlichen Gehirn entsteht durch das Zusammenwirken von ca. 20 000 000 000 Nervenzellen Denken, Bewegen, Fühlen und Wahrnehmung z. B. von Licht und Musik. Alle diese Funktionen des Gehirns können während eines epileptischen Anfalls einzeln oder kombiniert gestört sein. Von außen kann während eines epileptischen Anfalls oft nur eine besondere Bewegung (= Motorik) beobachtet werden. Eine Störung einer Sinneswahrnehmung oder des Bewusstseins kann im Einzelfall nur der Betroffene selbst angeben. In den allermeisten Fällen dauern epileptische Anfälle einige Sekunden oder wenige Minuten und hören ohne Behandlung von alleine wieder auf. Man nennt sie „selbst-limitierende" Anfälle. Als seltene Ausnahme halten Anfälle länger als 20 Minuten an, sog. „Anfalls-Staten", die auch als „status epilepticus" oder „kontinuierliche" Anfälle bezeichnet werden.

Die Internationale Liga gegen Epilepsie unterscheidet im Wesentlichen 2 Gruppen

Herdförmige (= fokale) Anfälle,

bei denen die Anfälle nur einen Teil des Gehirns betreffen und bei denen das Bewusstsein erhalten bleibt,

Generalisierte Anfälle,

bei denen der Anfall beide Hirnhälften gleichzeitig umfasst, wobei immer das Bewusstsein aufgehoben ist.

Es gibt dann noch eine Mischformen beider Anfallsarten den

Sekundär- generalisierte Anfalle,

Bei diesen Anfällen beginnt die Entladung in einer Hirnregion, breitet sich dann aber im Verlauf des Anfalls auf das gesamte Gehirn aus. In einem solchen Fall kann sich der Betroffene oft an den Beginn seines Anfalls erinnern und wird erst nach einiger Zeit bewusstlos.

Für die richtigen Therapieentscheidungen sind allerdings wichtiger als der (vorschnelle) Gebrauch von Fachbegriffenen eine genaue Beobachtung und Beschreibung der individuellen Anfallsabläufe

 

 

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